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Exposé zur Gründung der FAS


Mit einem Exposé begann die Idee, die jetzt mit der Eröffnung der FAS erste Formen der Realisierung angenommen hat. Wir möchten Ihnen das Exposé vorstellen, da es Auskunft über unsere Zielvorstellungen beim Ausbau der FAS gibt.

Derzeit wird die FAS in vollem Umfang von dem Hamburger Verein SterniPark e.V. getragen. Er stellt die Personalkosten für einen wissenschaftlichen Angestellten (nach BAT IIa), ein Büro im ehemaligen »Jüdischen Volksheim« in Altona, wo er einen Kindergarten betreibt, sowie finanzielle Hilfen für die Sachausstattung und laufenden Kosten zur Verfügung. Damit wäre der Verein aber auf die Dauer überfordert.

 

Einleitung

Mehr als fünfzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager herrscht in der Bundesrepublik Deutschland Ratlosigkeit über den pädagogischen Umgang mit dem Wissen um die Schoah.

Hierzulande gibt es kaum zusammenhängende Forschungsbemühungen im Bereich dessen, was im internationalen wissenschaftlichen Diskurs unter dem Begriff "Holocaust Education" firmiert. Dieser Begriff ist ins Deutsche kaum übersetzbar, weshalb hier einerseits der von Adorno geprägte Begriff der "Erziehung nach Auschwitz" und andererseits der der "Holocaust Education" verwendet wird.

Zur selben Zeit finden beispielsweise in den U.S.A. und Großbritannien Bemühungen statt, "Holocaust Education" zu einem festen Bestandteil der Lehrerausbildung und des schulischen Curriculums werden zu lassen. An der Universität Amsterdam wurde 1990 der erste europäische Lehrstuhl für "Holocaust Education" eingerichtet. 1995 fand in Großbritannien die "First European Teachers´ Conference" zum Thema statt.

Während der internationalen Tagung "Das Echo des Holocaust - Erkenntnisse und Ansprüche" an der Universität Hamburg im Januar 1995 ist deutlich geworden, daß es dringend notwendig wäre, den Kontakt zwischen Einrichtungen, Lehrern und Wissenschaftlern, die im Bereich der "Holocaust Education" arbeiten, entscheidend zu verbessern und die Forschungsbemühungen zu intensivieren.

Insbesondere liegen die psychischen und gesellschaftlichen Grundlagen der Schwierigkeiten, denen wir bei dem Versuch begegnen, nach Auschwitz zu erziehen und über Auschwitz zu unterrichten, vielfach im Dunkeln.

Diese Skizze soll dazu dienen, die Einrichtung einer Forschungs- und Arbeitsstelle anzuregen, die sich den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, die sich im Bereich der "Holocaust Education" ergeben, widmet und stellt.

 

 1. Ziele und Aufgaben

Die Forschungs- und Arbeitsstelle [FAS] dient der internationalen und interdisziplinären Forschung zu verschiedenen Aspekten der "Holocaust Education".

 1.1. Forschung

Die FAS unterstützt, initiiert und führt selber Untersuchungen zu folgenden Themenschwerpunkten und Forschungsgegenständen durch:

Sie erarbeitet mit anderen

Auf dieser Grundlage erarbeitet die FAS selbständig

Die FAS veranstaltet Seminare, Kolloquien und Fachtagungen, die der Forschung zu o.g. Themenschwerpunkten dienen.

1.2. Serviceleistungen

Die FAS bietet verschiedene Serviceleistungen an. Dazu gehören

1.3. Vernetzung bestehender Einrichtungen und Initiativen [Netzwerk]

Die FAS bietet sich als Mittler im Dialog zwischen anderen Einrichtungen und Initiativen, die sich mit Fragen der "Holocaust Education" auseinandersetzen, an. Die FAS

 

2. Ausstattung

2.1. Personelle Ausstattung



Minimum Ideal

Was wir hatten

(1998-2002)

Geschäftsführung 1 WissenschaftlerIn 1 WissenschaftlerIn

1 Wissenschaftler

Pädagogische

MitarbeiterInnen

4 PädagogInnen mit thematischen Vorkenntnissen, davon zwei mit stärker theoretischen und zwei mit eher praktischen Erfahrungen [2 Vollzeit, 2 halbtags] 4 PädagogInnen mit thematischen Vorkenntnissen, davon zwei mit stärker theoretischen und zwei mit eher praktischen Erfahrungen [4 Vollzeit]

Freiwillige Helfer

Weitere wissenschaftl. MitarbeiterInnen 1 HistorikerIn [halbtags] 1 HistorikerIn [Vollzeit]

Freiwillige Helfer

Sekretariat 1 Person [ganztags] 1 Pers. ganztags

1 Pers. halbtags

Freiwillige Helfer

Bibliothek und Archiv 1 Dipl.BibliothekarIn [halbtags] 1 Dipl.BibliothekarIn [ganztags]

1 WissenschaftlerIn [ganztags]

Freiwillige Helfer

 

2.2. Räumliche Ausstattung

 

Minimum

Ideal

Was wir hatten

Büros

4 * 16 m² und 1 * 20 m²              

5 * 20 m²

12 m²

Bibliothek und Leseraum

1 * 50 m²

1 * 100 m² und 1 * 30 m²           

 

Archiv

Teil der Bibliothek

1 * 40 m²

 

Seminarraum

1 * 40 m²

2 * 40 m²

 

Sekretariat

1 * 25 m²

1 * 30 m²

 

Gesamtbedarf

ca. 200 m²

340 m²

12 m²

 

2.3. Finanzielle Ausstattung

  Minimum Ideal Was wir hatten
Personal - fest 1 GeschäftsführerIn, 2 PädagogInnen, 2 * ½ PädagogInnen, ½ HistorikerIn, 1 SekretärIn, ½ Dipl. BibliothekarIn 1 GeschäfstführerIn, 4 PädagogInnen, , 1 HistorikerIn, 1 SekretärIn, 1 Dipl. BibliothekarIn, 1 WissenschaftlerIn 1 Mitarbeiter (BAT IIa)
Personal - flexibel studentische Hilfskräfte studentische Hilfskräfte  
Projektkosten [u.a. für Colloquien, Tagungen; Honorare und Unterbringung auswärtiger ReferentInnen] durch Etat zu regeln
Raummiete und Unterhalt, Büroausstattung, Anschaffungskosten etc. durch Etat zu regeln

Die FAS könnte alternativ oder kombiniert aus folgenden Quellen finanziert werden: