Brief vom Januar 1942
- Januar 1942 [erste Zeile unleserlich]
[...] vom 30. 12. so schön fand ich ihn. Es schwang etwas von
Sylvesterstimmung darin.
Meine liebe Muttel! Recht gute Besserung. Nur nicht das neue Jahr mit
Krankheit beginnen.
Bin sehr erstaunt und doch freut es mich zu hören, daß Herta was Kleines
bekommt. Wünsche mir sehnlichst, bei der Geburt dabei zu sein. Jetzt ist
wohl wieder ein Mädchen dran. Sag ihr von mir alles Gute.
Ihr kommt recht oft mit Herta und Lilly sowie Anhang zusammen. Das finde ich
schön.
Ingrids Weihnachtstisch muss ja schön gewesen sein. Ich weiß ja, dass
nichts zu teuer und schön ist und dass ich keine Angst um mein Liebstes
haben muss. Ich weiß sie nirgends besser aufgehoben. Möchte nur einmal in
Eurem Kreis sein zwischen Eltern und Geschwistern.
Das Wetter ist dem Eurigen sehr gleich, kalt und nass. Haben die
Luftstörungen ganz aufgehört?
Hat Familie Polaschke bei Euch schlafen müssen? Man darf doch nicht mehr
spät auf der Straße sein.
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag von Lilly.
Ihr dürft gern öfters so schreiben, wie jetzt, zum Ende des Monats und
Anfang und wieder Ende.
Kuss
Irma
Erklärungen:
Dies wurde ihr letzter Brief. Nichts deutete auf eine
große Veränderung hin.